Was sind Diuretika?
Diuretika (umgangssprachlich: Wasser- oder Entwässerungstabletten) sind Medikamente, die die Ausscheidung von Wasser und Salzen durch die Nieren fördern.
Sie wirken, indem sie die Menge an Natrium reduzieren, die in den Nierenröhrchen aufgenommen wird.
Dadurch wird die Ausscheidung von Flüssigkeit im Urin erhöht.
Indem sie die Wasserausscheidung fördern, können Diuretika auch bei der Ausschwemmung von überschüssigem Salz unterstützend wirken. Das trägt dazu bei, Deinen Blutdrucksenkung zu senken.
Ein Diuretikum wird oft zur Behandlung von Herzinsuffizienz, Hypertonie und bestimmten Ödemen eingesetzt.
Es gibt verschiedene Arten von Diuretika, die sich in ihrer genauen Wirkweise und ihren Anwendungsgebieten unterscheiden.
Sie sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Eine unsachgemäße Anwendung kann zu einem Ungleichgewicht Deines Elektrolythaushalts und anderen Komplikationen führen.
Wann muss man ein Diuretikum einnehmen?
Wenn Dein Körper zu viel Flüssigkeit einlagert.
Dies kann bei verschiedenen Erkrankungen der Fall sein. Dazu gehören Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder bestimmte Nierenleiden.
Auch bei Gewebeödemen, also Schwellungen durch Flüssigkeitsansammlungen in Deinem Körpergewebe, kann Dir ein Diuretikum helfen.
Wie wirken Diuretika im Körper?
rSie fördern die Urinausscheidung und unterstützen damit das Ausschwemmen überschüssiger Flüssigkeit. Das tun sie, indem sie die Nieren dazu anregen, mehr Salz und Wasser auszuscheiden.
Dies geschieht wiederum durch die Hemmung der Rückresorption von Natrium und Chlorid in den Nierentubuli. Mit „Rückresorption“ ist ein bestimmter physiologischer Prozess gemeint. Dabei wird ein vom Körper bereits ausgeschiedener Stoff durch Gewebe oder durch eine lebende Zelle wieder aufgenommen. Diesen Prozess nennt man auch Reabsorption.
Durch diesen Vorgang erhöht sich die Menge an Flüssigkeit, die über den Urin ausgeschieden wird. Das führt zu einer Reduktion (Verringerung) des Volumens der Körperflüssigkeiten. Dadurch verringert sich wiederum der Blutdruck.
Zusammengefasst heißt das: Ein Diuretikum wird häufig zur Behandlung von Hypertonie, Herzinsuffizienz und Ödemen eingesetzt. Es hilft Deinem Körper dabei, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. So kann dieses Medikament die Belastung für Dein Herzen und für Deine Blutgefäße verringern.
Welche Arten von Diuretika gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Diuretika, die sich in ihrer Wirkungsweise und ihren Anwendungsgebieten unterscheiden.
Übersicht: Diese unterschiedlichen Diuretika gibt es
Schleifendiuretika sind sehr stark wirksam und wirken im aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife in der Niere. Sie werden bei Ödemen und schwerem Bluthochdruck eingesetzt.
Thiaziddiuretika wirken im distalen Tubulus der Niere und sind häufig die erste Wahl bei Bluthochdruck und zur Vorbeugung von bestimmten Nierensteinen.
Kaliumsparende Diuretika beeinflussen den Austausch von Natrium und Kalium in den Nieren und schützen vor zu starkem Kaliumverlust.
Osmotische Diuretika erhöhen die Menge an gelösten Stoffen im Urin, was zu einem erhöhten Wasserfluss führt, und werden oft in akuten Situationen eingesetzt.
Jede dieser Gruppen hat spezifische Indikationen und Nebenwirkungen, weshalb die Auswahl eines Diuretikums immer individuell und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte.
Anwendungsbereiche von Diuretika
Ein Diuretikum ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Behandlung von Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Bluthochdruck und bestimmten Nierenerkrankungen.
Durch die Verringerung des Flüssigkeitsvolumens im Körper können Diuretika Deinen Blutdruck senken und die Arbeit für Dein Herz erleichtern.
Auch wenn Du unter Ödemen leidest, also unter der Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, werden Diuretika eingesetzt, um Schwellungen zu reduzieren.
Sportmedizin und Diuretika
In der Sportmedizin finden sie Anwendung, um Gewichtsklassen einzuhalten, jedoch ist dies ohne medizinische Indikation nicht ungefährlich und teilweise reglementiert (durch genaue Vorschriften geregelt).
Welche Nebenwirkungen kann ein Diuretikum haben?
Zu den häufigeren Nebenwirkugen zählen Elektrolytstörungen wie Kaliummangel.
Das kann zu Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen führen.
Auch ein Natriummangel ist möglich, der Schwindel und Schwäche verursachen kann.
Weitere Nebenwirkungen sind Dehydration bis hin zum Nierenversagen, erhöhte Blutzuckerwerte, Gichtanfälle durch erhöhte Harnsäure im Blut. Bei manchen Diuretika ist auch eine erhöhte Cholesterinkonzentration möglich.
Gelegentlich kann es zu Nierenfunktionsstörungen kommen. Bei langfristiger Einnahme sollten daher regelmäßige Kontrollen der Nierenwerte und Elektrolyte stattfinden.
Manche Menschen erleben auch allergische Reaktionen oder Hautausschläge.
Diuretika und Herzinsuffizienz
Bei einer Herzinsuffizienz ist Dein Herz nicht mehr in der Lage, das Blut ausreichend durch Deinen Körper zu pumpen.
Diuretika können dabei helfen, die Symptome wie geschwollene Beine, Atemnot und Müdigkeit zu lindern.
Indem sie die Flüssigkeitsansammlung im Körper reduzieren, unterstützen sie Dein Herz, seine Funktion effizienter auszuführen.
Diuretika helfen dem Körper, überschüssiges Wasser und Salz über den Urin auszuscheiden, was zu einer Verringerung des Volumens des zirkulierenden Blutes führt.
Dies kann den Druck auf die Gefäßwände und das Herz verringern, was besonders bei Herzinsuffizienz von Bedeutung ist.
Diuretika und Bluthochdruck (Hypertonie)
Wenn Du unter Hypertonie leidest, kann Dein Arzt Dir Diuretika verschreiben, um Deinen Blutdruck zu kontrollieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Diuretika sind ein Bestandteil im Management von Bluthochdruck und werden häufig in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten eingesetzt.
Vor- und Nachteile von Diuretika
Vorteile
Die Vorteile von Diuretika liegen in ihrer Effektivität bei der Reduzierung des Blutdrucks und der Entlastung des Herzens sowie der Vorbeugung von Flüssigkeitsansammlungen im Körper.
Sie können auch bei der Behandlung von Ödemen, die durch Leber- oder Nierenerkrankungen verursacht werden, hilfreich sein.
Nachteile
Allerdings haben Diuretika auch Nachteile. Ihre Anwendung kann zu Elektrolytungleichgewichten führen, insbesondere zu einem Mangel an Kalium. Kaliummangel kann wiederum zu Muskelkrämpfen und Herzrhythmusstörungen führen.
Eine übermäßige Entwässerung kann zudem zu Dehydration (Flüssigkeitsmangel) und Nierenfunktionsstörungen beitragen. Deshalb solltest Du immer in engem Austausch mit Deiner Ärztin bzw. Deinem Arzt stehen.