Was genau ist der plötzliche Herztod?

Der plötzliche Herztod kommt unerwartet, Dein Herz hört plötzlich auf zu schlagen. Dies geschieht oft aufgrund einer schweren Herzrhythmusstörung, wie zum Beispiel Kammerflimmern

Bei Kammerflimmern gerät das elektrische System des Herzens, das den Herzschlag reguliert, aus dem Gleichgewicht. 

Besonders gefährdet sind Menschen mit bestimmten Risikofaktoren wie einer koronaren Herzkrankheit (KHK), Diabetes, starkem Bluthochdruck, genetischen Vorbelastungen oder einer bestehenden Herzinsuffizienz

Das Herz schlägt so unregelmäßig und schnell, dass es keine ausreichende Menge Blut mehr durch den Körper pumpen kann. Innerhalb von Sekunden führt dies zu einem Kreislaufstillstand.

Was passiert im Körper beim plötzlichen Herztod?

Bei einem plötzlichen Herztod sinkt die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper rapide ab. Gehirn, Organe und Gewebe leiden schnell unter Sauerstoffmangel. 

Bereits nach wenigen Minuten ohne Blutzirkulation beginnen irreparable Schäden im Gehirn. Aus diesem Grund ist schnelles Handeln äußerst wichtig.

Männer sind häufiger vom plötzlichen Herztod betroffen als Frauen.

Frauen hingegen zeigen oft andere Symptome oder Ursachen, wie z. B. spontane Koronararteriendissektionen (SCAD) oder stressbedingte Herzerkrankungen (Broken-Heart-Syndrom). 

Andere mögliche Ursachen sind Herzinfarkt, Herzmuskelentzündungen, angeborene Herzfehler sowie bestimmte genetische Herzrhythmusstörungen.

Gibt es Warnzeichen?

Es gibt keine spezifischen Symptome, die grundsätzlich vorab immer auftreten. Dennoch können in einigen Fällen bestimmte Anzeichen vorher auftreten, die Dich auf ein höheres Risiko hinweisen.

Mögliche Anzeichen sind:

Brustschmerzen: plötzlich auftretender, dumpfer oder stechender Schmerz in der Brust

Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen oder das Gefühl, keine Luft zu bekommen.

Schwitzen:  starker, kalter Schweiß ohne erkennbaren Grund

Ohnmacht/ Schwindel: plötzlicher Schwindel oder das Gefühl, ohnmächtig zu werden

Übelkeit/ Erbrechen: häufig mit Schmerzen oder starkem Unwohlsein verbunden

Unregelmäßiger Herzschlag/ Herzrasen: ein unregelmäßiger Puls oder das Gefühl, dass das Herz schneller oder langsamer schlägt als normal

Schwäche/ Erschöpfung: plötzliche Müdigkeit oder das Gefühl von Kraftlosigkeit

Kann man einen plötzlichen Herztod überleben?

Die gute Nachricht: Ja, man kann ihn überleben. Aber nur, wenn durch Andere schnell gehandelt und geholfen wird! Die Überlebenschance hängt maßgeblich von der Geschwindigkeit und Qualität der Wiederbelebungsmaßnahmen ab.

Du selbst kannst auch helfen! Bei einem plötzlichen Kreislaufstillstand solltest Du oder Anwesende sofort den Notruf (112) wählen und mit einer Herzdruckmassage beginnen.

Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) kann das Herz wieder in einen regelmäßigen Rhythmus bringen. Diese Geräte sind oft an öffentlichen Orten verfügbar.

Nach erfolgreicher Reanimation erfolgt eine umfassende Behandlung im Krankenhaus, oft auf einer Intensivstation. Ziel ist es, die Ursache des Herzkreislaufstillstands zu identifizieren und zu behandeln.

Wie wird man nach der Reanimation medizinisch weiter behandelt?

Nach der Reanimation geht es darum, das Herz zu stabilisieren und weitere Ereignisse zu verhindern.

Mit einer Herzkatheteruntersuchung soll festgestellt werden, ob Verengungen in den Herzkranzgefäßen vorliegen, die behandelt werden müssen.

Bei anhaltend hohem Risiko für eine erneute Herzrhythmusstörung kann ein Defibrillator (ICD) implantiert werden, um bei Herzrhythmusstörungen einzugreifen.

Die Medikamente sollen den Herzrhythmus stabilisieren und werden auch zur Behandlung von Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz genutzt.

Welche Maßnahmen erforderlich sind, hängt von der individuellen Situation der Patient*innen und der auslösenden Ursache ab. 

Nicht immer müssen alle Maßnahmen wie die Herzkatheteruntersuchung oder ICD ergriffen werden. In manchen Fällen reicht es aus, wenn Patient*innen Medikamente einnehmen.

Wie lange kann man nach einem plötzlichen Herztod weiterleben?

Die Prognose hängt stark von den individuellen Umständen ab. Wurde innerhalb von 3 bis 5 Minuten nach dem Herzstillstand reanimiert und das Gehirn nicht dauerhaft geschädigt, können Betroffene ein nahezu normales Leben führen. 

Mit moderner Medizin und einer angepassten Lebensweise ist es möglich, viele Jahre oder sogar Jahrzehnte weiterzuleben. 

Unerlässlich ist es aber, die Grunderkrankung, zum Beispiel Bluthochdruck, zu behandeln. Risikofaktoren wie Rauchen, zu wenig Bewegung und ungesunde Ernährung sollten ausgeschlossen werden.

Wie kannst Du dem plötzlichen Herztod vorbeugen?

Prävention spielt eine entscheidende Rolle, um das Risiko eines plötzlichen Herztods zu minimieren. 

Du kannst ganz leicht und ohne viel Aufwand selbst etwas für Deine Herzgesundheit tun. Fang am besten heute noch damit an!

Setze auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten. Reduziere den Konsum von Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren.

Weiter geht’s mit regelmäßiger körperlicher Aktivität: Schon 30 Minuten moderate Bewegung am Tag tun Deinem Herzen gut.

Chronischer Stress kann Dein Herz belasten. Lerne Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen, um Deinen Stress abzubauen.

Du ahnst es schon: Rauchen ist ein bedeutender Risikofaktor für Herzkrankheiten. Mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine der besten Maßnahmen für Deine Herzgesundheit.

Lass Deine Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren, besonders wenn Du zu einer Risikogruppe gehörst. Nimm Deine Check-Up-Termine ernst.

Falls Du an Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder einer koronaren Herzkrankheit leidest, nimm Deine Medikamente konsequent ein und halte Rücksprache mit Deinem Arzt.

Quellen

Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, Studien, zuletzt aufgerufen am 22.05.2025
Journal of the American Heart Association, Studie, zuletzt aufgerufen am 22.05.2025